Der Thian Hock Keng Temple in Singapur
Im Süden des kleinsten Staates Südostasiens, Singapur, befindet sich einer der ältesten Hokkien Tempel – der Thian Hock Keng. Durch seine Geschichtsträchtigkeit ist der Tempel auch einer der Wichtigsten seiner Art. Er wurde im Jahr 1839 unter der Führung von Tan Tock Seng und Si Hoo Keh erbaut. Der Hokkien-Klan richtete in dem Tempel seine Büroräume und galt auch als wichtiger Treffpunkt. Die Erbauung wurde im Jahr 1842 abgeschlossen und die Geschichte des Thian Hock Keng ist in den Granittafeln in der Eingangshalle verewigt.
Seefahrer
Der Tempel war, auch auf Grund seiner Nähe zum Meer, in seiner Vergangenheit ein wichtiger Anhaltspunkt für Seefahrer. Sie dankten Ma Zu, der taoistischen Göttin des Meeres, für die sichere Überfahrt. Ihr ist auch der Haupttempel in der Mitte der Anlage gewidmet. 1907 präsentierte der Kaiser der Qing Dynastie, Guang Xu, eine Plakette mit den Worten „Bo Jing Nan Ming“, was so viel bedeutet wie „sanfte Wellen über den südlichen Meeren“. Dies spricht auch für die Wichtigkeit dieses Tempels für Seeleute. Der hintere Tempel wurde Guan Shi Yin Pu Sa gewidmet, der buddhistischen Göttin der Gnade, die auch als Göttin mit den tausend Armen und tausend Augen bekannt ist.
Statuen
Weitere Statuen finden sich unter anderem für Cheng Huang Ye (Gott der Stadt), Kai Zhang Seng Wang (der heilige Stadthalter) und Qie Lan Pu Sa (Beschützer des Tempels). Architektonisch orientiert sich der Tempel am südchinesischen Stil. Der mächtige Eingang, welcher ohne Nägel zusammengehalten wird, mit einer hohen Stufe davor, lädt Touristen ein eine Reise durch die Geschichte zu unternehmen. Die seitlichen Eingänge zeigen farbenfrohe Kacheln, die von Pfauen, Rosen und buddhistischen Swastika in grün und braun geschmückt werden. Die Swastika symbolisieren Glück, Ewigkeit und Unsterblichkeit und sind nur ein Teil dieses architektonischen Meisterstücks, welches außerdem von Phönixen, Skulpturen, Säulen und Schnitzereien verziert wird.
Eingang
Dies ist besonders typisch für taoistische Tempel. Nachdem der beeindruckende Eingang passiert wird, tritt man auf zwei Höfe, die auch den Schrein von Ma Cho Po beinhalten. Auf den Seiten des Tempels befinden sich zwei Pagoden. Dies sind mehrstöckige Gebäude, die durch Dachvorsprünge voneinander getrennt werden. Sie wurden ursprünglich als Grabmäler verwendet, finden heutzutage aber vielerlei Verwendung. Im Falle des Thian Hock Keng Tempels, beinhaltet die linke Pagode den Schrein des Konfuzius und die rechte beinhaltet Tafeln von Immigranten, die den Tempel besucht und mitaufgebaut hatten.
Seit 1973 ist der Thian Hock Keng Tempel ein Nationaldenkmal. Er wurde des Öfteren restauriert, wobei 1998 der größte Umbau startete. Diese Restauration, welche im Jahre 2002 beendet wurde, gewann vier Architekturpreise. Unter anderem wurde die UNESCO Asia-Pacific Heritage Auszeichnung 2001 in der Kategorie Kulturerbe für Gebäudeerhaltung überreicht. Der Tempel ist zentral gelegen und sehr einfach per Zug zu erreichen. Thian Hock Keng befindet sich nur fünf Gehminuten vom Bahnhof Telok Ayer Station entfernt.